So, das war sie nun: die Apple Oktober Keynote 2021. Das Rätselraten, was Apple uns zeigen wird, ist vorbei. Kurz zusammengefasst kann man sagen: es ging um Musik und Macs. Viel mehr gab es nicht zu sehen, was sich auch in einer teilweise recht unspektakulären Keynote niederschlug – zumindest was die erste Hälfte betraf. Aber wir gehen, wie gewohnt, der Reihe nach.
Apple Music – Voice Plan
Nach dem fast schon traditionellen „Good Morning“ von Tim Cook ging es erst mal um Apple Music. Der Musik-Abo-Dienst von Apple wird nun etwas verbessert. Von nun an soll man via Siri besser Playlisten ansteuern können. Generell werden die Playlisten überarbeitet und erweitert. Die Musikexperten von Apple sollen hunderte neue Playlisten für bestimmte Gefühlslagen oder Aktivitäten erstellt haben. Man kann also hoffen, bald für jede Gelegenheit die perfekte Playlist abrufen zu können.
Damit noch mehr von euch Apple Music nutzen können, hat sich Apple einen neuen Abo-Plan ausgedacht: den Apple Music Voice Plan. Dieser soll nur 4,99 Euro kosten, kann jedoch dafür nur mit Siri angesteuert werden. Ja, ihr habt richtig verstanden, ihr könnt dann eure Musik nur mittels eurer Stimme abspielen. So ganz verstehe ich den Sinn dahinter nicht wirklich. Ja, man hat dann für 4,99 Euro Zugriff auf 90 Millionen Songs, aber eigene Playlisten erstellen dürfte darüber nicht möglich sein. Sprich: ihr könnt nur ganz gezielt bestimmte Alben abspielen oder ihr müsst auf gut Glück hoffen, dass Siri die richtige Playlist abspielt. Denn nachsehen, welche Songs sich auf der Playlist befinden, könnt ihr vermutlich nicht.
In dem Voice Plan müsst ihr ebenfalls auf Spatial- und Lossless-Audio verzichten. Das dürfte aber nicht allzu tragisch sein. Schließlich gab es diese beiden Audioformate bis vor 2–3 Monaten noch gar nicht und dennoch war die Klangqualität alles andere als schlecht. Verfügbar sein sollen die Neuerungen samt neuer Abo-Option noch diesen Herbst.
Stellt sich für mich die Frage, für wen dieses Abo eine wirklich gute Alternative ist oder wem ich den Voice Plan empfehlen würde. Da fallen mir nur all jene ein, die einen HomePod (mini) zu Hause stehen haben und Musik ausschließlich über ihre Sprache steuern wollen.
Ich glaube, alle anderen fahren mit dem individuellen oder dem Family-Abo deutlich besser.
HomePod mini in bunt
Nach den kleineren Neuerungen bei Apple Music präsentierte uns Apple den HomePod mini in neuen Farben. Zur Verfügung stehen werden nun neben Schwarz und Weiß auch Gelb, Blau und Orange. Somit sollen sich die HomePods noch besser in die eigenen vier Wände integrieren lassen. Mehr gibt es aber auch an dieser Stelle nicht zu sagen, leider!
Denn außer neuen Farben hat sich nichts getan. Keine neuen Features, kein neuer großer Bruder, nichts. Das ist echt schade und eine vertane Chance.
Kleiner FunFact: Es ist bestimmt nur ein Zufall, dass die neuen Farben beim HomePod mini exakt dieselben sind wie den iMac‘s.
AirPods 3. gen.
Nach den „enttäuschenden“ HomePod minis war es dann endlich so weit. Apple hat die neuen AirPods der 3. Generation vorgestellt. Wie bereits erwartet, sind sie designtechnisch an die AirPod Pro angelehnt. Das bedeutet, dass der Stiel nun kürzer ausfällt als zuvor. Zudem ist die Druck-Steuerung ebenso wie Spatial-Audio mit von der Partie. Einzig die Silikon-Dichtung zum Verschließen des Gehörgangs fehlt optisch im Vergleich zu den Pro‘s.
Unter der Haube hat sich auch was getan. Die Treiber in den AirPods wurden überarbeitet und leicht vergrößert, mit dem Ziel, die Musik noch besser wiedergeben zu können. Softwareseitig unterstützen die Kopfhörer nun Adaptiv EQ. Dieser soll die Musik in Echtzeit individualisiert an euch anpassen, damit ihr immer das beste Hörvergnügen habt.
Ebenfalls verbessert wurde die Akkulaufzeit. Diese beträgt nun 6 Stunden, im Case stecken nochmal 24 Stunden Laufzeit. In 5 Minuten Ladezeit soll genug Energie in die AirPods fließen um 1 Stunde Musik hören zu können.
Zu guter Letzt sind die Kopfhörer wasser- und schweißfest.
Verfügbar sein werden die Kopfhörer ab dem 26. Oktober zu einem Preis von 199 Euro. Die AirPods der 2. Generation werden ebenfalls noch erhältlich sein, nun zu einem Preis von etwa 150 Euro.
Wer jetzt vielleicht ein wenig aufgepasst hat und den Markt kennt, dem wird aufgefallen sein, dass man die AirPod Pro‘s bereits bei vielen Händlern für rund 200 Euro bekommt. Somit sind die neuen AirPods zwar ganz nett, aber aktuell würde ich jedem empfehlen, direkt die Pro‘s zu kaufen. Ihr bekommt dort „mehr“ für etwa den gleichen Preis.
Nix M1X lang lebe M1 Pro und M1 Max
So ganz lag ich ja nicht daneben mit meinem Glaskugelraten. Ich habe von vornherein nicht an einen M2 Chip geglaubt. Allerdings hatte ich fest mit einem M1X gerechnet, in Anlehnung an die alten iPad Pro-Modelle mit dem geboosteten X-Chip. Im Grunde sind beide Prozessoren auch nichts anderes als geboostete M1 Chips.
M1 Pro
Der M1 Pro besitzt acht bis zehn CPU-Core, zwei davon sind immer so genannte Effizienz-Kerne. Die restlichen CPU-Core sind zur Performance da. Ebenfalls erweitert wurde das Speicherinterface, welches nun von 100 GBit/s auf 200 GBit/s verdoppelt wurde. An der Arbeitsspeicher-Front werden nun bis zu 32 GB RAM unterstützt. Damit soll die CPU Performance gegenüber dem M1 um etwa 70% gesteigert worden sein. _Wohl nur, wenn man die 10-Core CPU Variante nimmt.
Den größten Sprung hat die „Grafikkarte“ gemacht. Apple verbaut nun beim M1 Pro 16 statt 8 GPU-Core. Zudem sollen nun diverse Hardware Encoder hinzugekommen sein. Im Endergebnis soll sich laut Apple die Grafikperformance verdoppelt haben.
Spannend finde ich die unterschiedlichen Angaben, die Apple immer macht. Bei der CPU schreibt man dick und fett 70% und bei der Grafikkarte 2x so schnell. Auf den ersten Blick klingt die Steigerung der CPU nach so viel mehr, letztendlich hat man aber die größeren Sprünge bei der GPU gemacht. Denn die Grafikeinheit ist nun 100% schneller geworden.
M1 Max
Wem die Leistungswerte des M1 Pro nicht ausreichen, für den hat Apple noch mehr im Angebot: den M1 Max. Der M1 Max unterstützt bis zu 64 GB RAM und kann diesen mit bis zu 400 GBit/s ansprechen. Auf Seiten der CPU hat sich nicht allzu viel getan, dafür aber bei der GPU. Diese kommt mit bis zu 32 GPU-Core daher.
Laut Apple entspricht die Grafikleistung wohl der der mobilen Variante der Nvidia 3080. Wer von euch jetzt allerdings glaubt, damit super duper zocken zu können, denn muss ich evtl. enttäuschen. Wie auch beim M1 wird es so sein, dass die GPU nur in bestimmten Situationen auf dem Level performen kann. Dazu zählten Spiele in der Vergangenheit eher weniger, sondern eher Bereiche wie Foto- und Videobearbeitung oder das Erstellen von Renderings.
MacBook Pro 14 und 16 Zoll
Kommen wir nun zum Highlight der Keynote. Knapp ein Jahr musste man drauf warten, jetzt sind sie da: die großen MacBook Pro-Modelle mit Apple Silicon. Sowohl äußerlich als auch im Innern hat sich etwas getan. So ist das MacBook Pro äußerlich nun komplett flach wie die iPads.
Jede Menge Anschlüsse, aber keine TouchBar mehr
An den Seiten haben wir nun neben der Auferstehung des MagSafe-Anschlusses zum Laden einen HDMI-Port, einen SD-Kartenleser, einen TB4-Port, einen Kopfhörereingang und zwei TB3-Ports.
Die Tastatur ist nun schwarz unterlegt und die streitbare TouchBar fällt leider weg. Ich fand sie eigentlich immer ganz schick und teilweise, je nach Programm, echt praktisch.
Pro Display auch für‘s MacBook
Wie bereits in vielen Leaks gezeigt, sind die Display-Ränder nun deutlich schmaler geworden. Zudem hat sich auch die Notch bewahrheitet. Schade ist jedoch, dass sich in dieser nur eine FullHD Kamera befindet. Weder das aus den iPads bekannte CenterStage-Feature ist mit an Board noch FaceID. Gerade Letzteres hätte sich eigentlich bei so einer Notch angeboten.
Das Display selbst ist das bekannte Liquid Retina XDR Display aus dem iPad Pro 13“. Dieses kann dank Mini LED eine gewöhnliche Helligkeit von 1.000 nits erreichen und im HDR Modus sogar bis 1.600 nits hochboosten. Selbstverständlich sind natürlich auch ProMotion alias 120HZ mit von der Partie.
Maximale Leistung bei maximaler Portabilität
Wie oben bereits erwähnt sorgen die M1 Pro und M1 Max Chips für ordentlich Power unter der Haube. Dennoch sollen die Geräte ein Maximum an Flexibilität bieten. Apple gibt an, dass man nun mindestens 11 Stunden im Internet surfen oder mindestens 17 Stunden Apple TV+ am Stück schauen kann. Wer also von euch plant, in nächster Zeit nach Australien oder so fliegen zu wollen, kann mit diesem Gerät fast die gesamte Flugzeit durchbingen.
Sollte euch dennoch mal der Akku ausgehen, könnt ihr via Fast Charge 50 % Ladezustand in ca. 30 Minuten in den Akku prügeln.
Preise und Verfügbarkeit
Los geht der Spaß ab 2.024,84 Euro und endet bei knapp 7.000 Euro für die maximale Konfiguration. Ausgeliefert werden die Modelle ab dem 26. Oktober, also nächste Woche Dienstag.