Gestern Abend war es wieder so weit: Keynote Time in Cupertino und mit dabei die neuen Apple iPad Pro 2021 Modelle. Was soll ich sagen? Apple lässt es dieses Jahr bei den iPad Pro‘s richtig krachen. Es gibt neue „alte“ Prozessoren, ein bekanntes aber auch ein neues Display-Panel und vieles mehr. Also fangen wir an…
Apple M1 statt getuntem A14 Chip
Ich glaube was die meisten von den Socken gehauen hat, dürfte der M1 Chip in den neuen iPad Pro 2021 Modellen sein. So ähnlich habe ich es schon gestern Vormittag beim Blick in meine Glaskugel kommen sehen. Ich hatte aber meine Zweifel, ob Apple diesen Schritt wirklich gehen würde und die iPad Pro’s in direkte Konkurrenz zu den MacBooks stellt.
Anders als in den letzten Jahren bekommen wir bei den diesjährigen iPad Pro‘s nicht den von den meisten erwarteten „A14 X/Z Bionic“, also eine getunte Version des A14 aus dem iPhone 12, sondern den im letzten Jahr vorgestellten M1 Chip. Dieser kommt in der aktuellen Top-Variante daher mit 8‑Core-CPU, 8‑Core-GPU und 16-Core-Neural-Engine. Damit soll das neue iPad Pro 50 Prozent mehr CPU und bis zu 40 Prozent mehr GPU-Power abrufen können als der Vorgänger.
Wenn man dann noch bedenkt, dass der Vorgänger schon sämtliche Geräte der Konkurrenz in puncto Leistung in den Schatten stellte, wirken die nackten Leistungszahlen umso beeindruckender. Spätestens jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem das iPad Pro nur noch durch fehlende oder zu limitierte Apps ausgebremst wird. Ich kann mir jedenfalls abseits von irgendwelchen Blockbuster-Spielen keine Apps vorstellen, die das iPad Pro leistungstechnisch an die Grenzen bringt.
Arbeitsspeicherangaben zu einem iPad von Apple?
Wer sich das Datenblatt genauer ansieht und mit den Vorgängermodellen vergleicht, wird schnell eine Besonderheit feststellen. Zum ersten mal gibt Apple offiziell an, wie viel RAM in einem iPad verbaut sind. Wenn man bei Apple allerdings auf dicke Hose machen kann, dann lässt man sich dies auch nicht nehmen. Bei den Modellen mit 1 TB und 2 TB Speicher stehen dem M1 Chip satte 16 GB RAM zur Seite. Bei den Modellvarianten mit 128 GB, 256 GB und 512 GB Speicher verbaut Apple immer noch üppige 8 GB RAM. Unabhängig von der RAM Größe sollen die neuen Module doppelt so schnell arbeiten als zuvor.
Mini-LED für das 12,9 Zoll iPad Pro
Die zweitgrößte Neuerung nach dem M1 Chip stellt das neue Liquid-Retina-XDR-Display des iPad Pro 12,9 Zoll dar. Dieses bringt das bekannte Pro-XDR-Display in verbesserter Form ins iPad. Hat das Pro-XDR-Panel noch 576 LED mit 576 Full-Array-Local-Dimming-Zones, stecken in dem neuen Liquid-Retina-XDR-Display 10.000 Mini LED mit 2.596 Local-Dimming-Zones. Diese sorgen nicht nur für eine ausgeglichene Ausleuchtung sondern auch für einen beeindruckend hohen Kontrast von 1.000.000:1 und sehr hohe Hellligkeitswerte. So soll laut Apple im Standard-Modus eine 100 % Helligkeit von 600 cd/m² erreicht werden. Im HDR-Modus soll sogar eine 100 % Helligkeit von 1.000 cd/m² und im 10 % Fenster eine Helligkeit von bis zu 1.600 cd/m² erreicht werden.
Zudem soll die Auflösung bei 2.732 x 2.048 Pixeln liegen, ProMotion mit 120Hz Touchsensität ist ebenfalls mit dabei. Bei der Farbraumabdeckung gibt Apple lediglich den P3-Farbraum an, jedoch ohne Angaben über den genauen Umfang der Abdeckung zu nennen. Apples eigenes True Tone Features darf natürlich ebenfalls nicht fehlen, genauso wie die Unterstützung für den Apple Pencil der 2. Generation.
Kleiner Downer für den ein oder anderen: das iPad Pro 2021 mit 11 Zoll bekommt, wie die Vorgänger, nur das Liquid-Retina-Display mit Edge-LED-Backlight und einer Auflösung von 1.668 x 2.388 Pixeln.
Stellt sich natürlich jetzt die Frage: Für wen lohnt sich der Aufpreis zum 12,9 Zoll iPad Pro 2020? Die Frage lässt sich ziemlich leicht beantworten: Der Aufpreis lohnt sich für all jene, die viel mit Medien arbeiten. Besonders in der Bearbeitung von Foto und Film dürfte der Vorteil des Full-Array-Local-Dimming deutlich zum Tragen kommen. Besonders bei diesen beiden Anwendungsgebieten kommt es darauf an, eine möglichst präzise Darstellung des Gezeigten zu bekommen, um Farben und Kontraste richtig einschätzen zu können. Genau dort dürfte das neue Display seine Stärken ausspielen.
Neue Ultraweitwinkelkamera vorn – hinten alles beim Alten
Bei den Kameras auf der Rückseite hat sich nichts getan. Dort haben wir die aus dem Vorgänger bekannte 12 Megapixel Weitwinkelkamera und die 10 Megapixel Ultraweitwinkelkamera.
Auf der Front jedoch bekommen wir eine neue Ultraweitwinkelkamera Kamera mit 12 Megapixel und einem 122 Grad Sichtfeld bei einer Blende von f/ 2.4. Damit aber nicht genug. Zusammen mit dem M1 Chip besitzt das iPad Pro 2021 nun das Center Stage Feature. Das bedeutet, dass die Kamera Personen erkennt und diese zentriert im Bild hält, auch wenn diese sich nach links oder rechts bewegt. Erkennt die Kamera mehr als eine Person, wird das Bild herausgezoomt.
Ich habe es bestimmt schon mal an anderer Stelle geschrieben: Ich bin eigentlich kein wirklicher Fan von Ultraweitwinkelkameras, schon gar nicht bei nur 12 Megapixel. Allerdings muss ich schon gestehen, dass diese hier durchaus Sinn macht. Zum einen bekommen wir die Möglichkeit, uns bei Video-Anrufen mehr bewegen zu können und zum anderen kommt es bei Video-Calls bis zu einem gewissen Grad nicht auf Qualität und Details an.
Connectivität : Thunderbolt 3 und 5G
Der USB-Typ-C-Anschluss vom iPad Pro unterstützt nun Thunderbolt 3 mit bis zu 40 Gbit/s. Damit ist es nun möglich ein externes Display mit einer maximalen Auflösung von 6K anzuschließen.
Auch die drahtlose Kommunikation wurde aufgebohrt. Beide iPad Pro Modelle verfügen über Wi-Fi 6 und können optional mi einem 5G Modul erworben werden.
Vorbestellung und Marktstart
Beide iPad Pro 2021 Modelle lassen sich schon ab dem 30. April vorbestellen. Zur Auswahl stehen, ganz „Pro-like“, die Farben Silber und Space Gray. Um das iPad Pro 11 Zoll sein Eigen nennen zu dürfen, muss man mindestens 879 Euro auf den Tisch legen. Für das iPad Pro 12,9 Zoll mit Mini-LED wird man mindestens 1.199 Euro berappen müssen. Wer das Beste vom Besten möchte, also das iPad Pro 2021 12,9 Zoll mit 2 TB Speicher, 16 GB RAM und 5G muss stolze 2.579 Euro aufbringen.
Mein Fazit: Apple iPad Pro 2021 mit Edge oder Full-Array-Mini-LED?
Erst einmal muss man sagen, dass Apple uns gestern wirklich zwei absolute Topgeräte vorgestellt hat. Dank des M1 Chips wurden die iPad Pros noch mal deutlich aufgewertet und sind in puncto Leistung den Mac‘s ebenbürtig. Von der Seite gibt es von mir eine absolute Empfehlung für die Pro Modelle.
Nun stellen sich natürlich drei Fragen: iPad Pro oder Mac? Und brauche ich das Mini-LED-Display oder reicht mir das herkömmliche aus? Wer sollte zum Pro greifen und wer zum Air?
Auf ersteres möchte ich in den nächsten Tagen in einem separaten Artikel näher eingehen, das würde hier vermutlich den Rahmen sprengen.
Edge oder Full-Array-Mini LED?
Das kommt darauf an, was du mit dem iPad machen möchtest. Bist du hauptsächlich kreativ unterwegs, arbeitest also viel mit Fotos oder Videos, dürfte sich der Vorteil der Mini-LED Technik schon bemerkbar machen.
Nutzt du das iPad Pro jedoch als Office-Maschine oder zum Anfertigen von technischen Zeichnungen und ähnlichem, wird sich der Aufpreis nur wegen des Displays vermutlich nicht lohnen. Zumal man sagen muss, dass das alte Liquid-Retina-Display beileibe kein schlechtes Display ist. Ganz im Gegenteil – es besitzt immer noch ein hervorragendes IPS-Panel mit einer hervorragenden Farbdarstellung.
Air oder Pro?
Als erstes können wir festhalten: wer bereits ein iPad Air besitzt und damit glücklich und zufrieden ist, der muss nicht umsteigen. Auch all jene, die das iPad vorwiegend zum surfen oder spielen nutzen wollen, dürften beim Air mehr Gegenwert für ihr Geld bekommen.
Wer allerdings ein Tablet sucht, um sich damit kreativ auszutoben oder als Ersatz für einen richtigen PC – der wird beim iPad Pro 2021 genau an der richtigen Stelle sein.
Technische Daten
Apple iPad Pro 2021 11 Zoll | Apple iPad Pro 2021 12,9 Zoll | |
Display | 11 Zoll 1.668 x 2.388, 265 ppi IPS | HDR | Edge-Dimming | 12,9 Zoll 2.040 x 2.732, 265 ppi IPS| HDR | 10.000 Mini-LED | 2.596 Full-Array-Local-Dimming-Zones |
SoC | Apple M1 8‑Core-CPU 8‑Core-GPU 16-Core-Neural-Engine 64-Bit | |
RAM | 8 GB RAM
16 GB RAM | |
Speicher | 128 GB | 256 GB | 512 GB | 1.024 GB | 2.048 GB | |
1. Kamera | 12 MP 28 mm | f/ 1.8 4K | HDR | AF | |
2. Kamera | 10 MP f/ 2.4 4K | AF | HDR | |
Frontkamera | 12 MP 122 Grad Sichtfeld | f/ 2.4 Full HD | AF | |
Mobilfunk | Nein
5G | |
Funkstandards | Bluetooth 5.0 | |
WLAN | 802.11 a / b / g / n / ac / ax | |
Ortung | A-GPS | GLONASS | Galileo | QZSS | |
Anschlüsse | Thunderbolts 3 | Magic Connector | |
Akku | Nich bekannt | |
Farben | Silber Space-Gray | |
Größe (B x H x T) | 178,5 x 247,6 x 5,9 mm | 214,9 x 280,6 x 6,4 mm |
Gewicht | 468 g | 682 g |
Preis | Ab 879 € | Ab 1199 € |
Marktstart | Zweite Maihälfte |