Am Mittwoch Vormittag stellte Sony das Xperia 1 III, das Xperia 5 III und das Xperia 10 III vor. Man bleibt dabei der Namensgebung treu und ändert den Namen nur von Mark II auf Mark III. Das neue Flaggschiff im LineUp ist das Xperia 1 III, gefolgt vom Xperia 5 als Midrange-Handy und dem Xperia 10 als Einstiegs-Modell. Letzteres sei allerdings nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Wir wollen uns hier nur den ersten beiden Modellen widmen.
#Transparenz
Vorweg noch ein kleiner Hinweis. Ich habe weder das Sony Xperia 1 III oder das Sony Xperia 5 III bisher in meinen Händen gehalten noch konnte ich es testen. Dies ist nur eine Zusammenfassung der Präsentation zusammen mit meinen Gedanken zu den neuen Smartphones.
Viele Gemeinsamkeiten – Unterschiede nur im Detail
Wie schon bei den Vorgängern setzt Sony den Schwerpunkt wieder auf die Kameras und den Medienkonsum. So haben beide Handys die gleichen Kameras mit an Board und kommen mit dem gleichen 21:9 CinemaWide-Seitenverhältnis daher. Auch bei der restlichen Hardware herrscht überwiegend traute Einigkeit.
Ordentlich Power unter der Haube
Beide Handys setzen auf den derzeit besten SoC im Android-Lager, dem Snapdragon 888 von Qualcomm. Unterstützt wird dieser beim Sony Xperia 1 III von 12 GB RAM mit wahlweise 256 GB oder 512 GB Speicher. Beim Sony Xperia 5 III muss man sich mit immer noch ordentlichen 8 GB RAM begnügen. Als Speichergrößen stehen beim 5er 128 GB oder 256 GB zur Verfügung.
Besseres Cinema-Display als viele Fernseher
Wie bereis erwähnt kommen beide Handys mit einem 21:9 Display daher. Allerdings misst das des Xperia 1 6,5 Zoll, wohingegen das 5er lediglich auf 6,1 Zoll kommt. Auch bei der Auflösung gibt es Unterschiede. Die Auflösung des OLED-Panels vom 1er liegt bei 1.644 × 3.840 Pixeln bzw Ultra Wide 4K (UW4K). Beim 5er bekommt man nur ein OLED-Panel mit 1.080 x 2.520 Pixeln (2K-DCI).
Beide Panels haben eine Bildwiederholrate von 120 Hz und eine Touch-Abtastrate von 240 Hz. Beide Panels sollen Dolby Vision Inhalte darstellen können.
Um den Fokus auf Medien zu unterstreichen tragen beide Displays das Label „Powered by CineAlta“. Das bedeutet, dass beide Displays eine professionelle Kalibrierung bekommen haben. Dank dieser sollen die OLED‘s nicht nur einen präzisen Weißpunkt haben sondern auch über eine präzise Farbwiedergabe verfügen. Auch eine eine 10-Bit-Äquivalent-Unterstützung ist mit an Board.
Diese Bezeichnung kennt man auch von vielen TV’s. Das bedeutet nichts weiter als eine 8-Bit-Farbdarstellung mit zusätzlichen 2-Bit Farbtiefe zur Glättung der Abstufungen. Mit anderen Worten: die Abstufungen zwischen den verschiedenen Farben sind feiner.
Auch eine Abdeckung des BT.2020-Farbraums soll mit dabei sein. Leider wird von Sony nicht angegeben, wie groß der Umfang der BT.2020-Abdeckung ausfällt. Da wir aber wissen, dass wir nur eine 8-Bit Farbdarstellung haben, können wir daraus ableiten, dass wir vermutlich 256 Stufen pro Farb- und Helligkeitskanal (maximal möglich wären je 1024 stufen) bekommen.
Ist das ein Beinbruch? Nicht wirklich. Besonders bei einem Handy, dass man tagtäglich nutzt – drinnen, draußen, bei Sonne, im Dunkeln usw. – spielt das, denke ich, weniger eine Rolle. Auch glaube ich, dass kaum jemand sein Handy ernsthaft dazu nutzen wird einen Film zu graden (Gibt es überhaupt entsprechende Apps für Handys?). Besonders im alltäglichen Nutzen dürfte sich der Nutzen in Grenzen halten. Ich persönlich glaube nicht, dass durch diese besondere Kalibrierung der Instagram-Feed plötzlich an so viel Qualität gewinnt. Im Zweifel könnte sogar das Gegenteil passieren, wenn auf einmal der ein oder andere Filter völlig übertrieben wirkt.
Somit spielt dies letztendlich wohl nur für all jene eine Rolle, die ihr Handy mit einer Sony α Kamera koppeln wollen. Für alle anderen bleibt lediglich die Gewissheit, dass, zumindest auf dem Papier, das Handy in der Hosentasche bei einigen eine bessere Bildqualität liefern dürfte, als ihr Fernseher im Wohnzimmer.
Stereo-Lautsprecher plus die gute alte Klinke
Eine Weisheit besagt, dass die Wirkung eines Videos zu 50 % plus x vom Ton abhängt. So ist es kaum verwunderlich, dass neben dem Display der Ton nicht zu kurz kommen darf. Deshalb hält Sony weiter an dem 3,5 mm Klinkenanschluss fest – mittlerweile eine Rarität auf dem Handymarkt. Mit Hilfe des integrierten DAC soll es möglich sein, Stereo-Inhalte automatisch in Surround Sound umzuwandeln. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass dies neben der lokalen Musikbibliothek auch mit „diversen“ Streaming-Diensten kompatibel sein soll.
Zudem wurde die Lautstärke gegenüber dem Vorgänger sowohl über den analogen Ausgang als auch bei den Stereo-Lautsprechern um 40 Prozent erhöht. Nicht unerwähnt bleiben soll die Dolby Atmos-Unterstützung, auch wenn diese bei Handys in meinen Augen mehr Marketing ist.
Zwei Handys, drei Kameras – alle identisch
Das Herzstück der beiden Handys sind die beiden Kameras. Nun stand Sony ja nicht unbedingt immer dafür, gute Kameras in ihren Handys zu verbauen. Dies hat sich in den letzten Jahren etwas gewandelt. Wie beim Vorgänger haben beide Handys drei vertikal angeordnete Kameras auf der Rückseite. Alle drei Kameras, bei beiden Handys, haben einen 12-Megapixel-Sensor.
Bei der Hauptkamera kommt ein 1/1,7 Zoll Sensor zum Einsatz. Das Objektiv hat eine Brennweite von 24 mm (auf Kleinbild gerechnet) bei einer Blende von f/ 1,7.
Die Ultraweitwinkelkamera hat nur einen 1/2,6 Zoll Sensor und kommt mit einer Brennweite von 16 mm (auf Kleinbild gerechnet) bei einer Blende von f/ 2.2 daher.
Besonders die Telekamera stellt zurzeit ein Alleinstellungsmerkmal dar. Diese ist die erste Kamera in einem Handy mit variabler Brennweite. Dadurch kann man je nach Motiv zwischen 70 mm (auf Kleinbild gerechnet) und 105 mm (Kleinbild äquivalent) Brennweite zoomen. Mit dem Zoom ändert sich jedoch auch die Blende. Haben wir bei 70 mm noch eine Blende von f/2 .3, nimmt die bei 105 mm etwas ab und liegt nur noch bei f/ 2.8. Kleiner Wermutstropfen an dieser Stelle ist jedoch der vergleichsweise kleine 1/2,9 Zoll Sensor. Es bleibt also abzuwarten wie dieser sich bei nicht so guten Lichtverhältnissen schlägt.
Alle Objektive bei beiden Modellen wurden speziell von ZEISS-Optik angefertigt und kalibriert. Zusätzlich haben alle Linsen das ZEISS T*-Coating zur Reduzierung von Reflexionen durch Sonne oder künstliche Lichtquellen erhalten. Fans von Lens Flares oder Ghostings bei Lampen müssen diese dann nachträglich in Photoshop hinzufügen oder evtl. doch zu einem anderen Handy greifen.
Der ein oder andere wird sich jetzt wundern, warum man denn die Gläser speziell vergütet um Lens Flares zu reduzieren. In vielen Filmen und Bildern tragen diese schließlich zur Atmosphäre und Stimmung bei. Es handelt sich aber technisch gesehen um „Objektiv-Fehler“, die durch die Lichtbrechung und Strahlengänge im Objektiv passieren. Um diese zu reduzieren, setzt man bei professionellen Objektiven heutzutage auf spezielle Vergütungen.Kleiner Fun-Fact an dieser Stelle: Fast alle Lens Flares, die wir in Filmen der letzten 10 – 15 Jahre gesehen haben, sind nachträglich am PC hinzugefügt worden.
Ebenso haben alle Kameras eine Optische-Bild-Stabilisation, einen Dual Pixel-Autofokus und ein Eye Tracking für Mensch und Tier. Lediglich das Real-Time-Tracking bleibt dem Sony Xperia 1 III vorbehalten.
Sony α Feeling für‘s Handy
Wie schon beim Vorgänger haben wieder die Jungs der Sony α-Reihe (Kamera Sparte) bei der Software die Finger im Spiel gehabt. Dies sieht man auch direkt, wenn man die Kamera-App öffnet. Sie ähnelt sehr den Anzeigen der großen „Brüder“. Um Anfänger nicht direkt zu erschlagen, hat Sony an einem „Basic Mode“ gearbeitet. Auch die vom Vorgänger bekannte separate Auslösetaste für die Kamera ist wieder verbaut.
Ob der Akku reicht?
Beim Akku verbaut Sony bei seinen Handys den gleichen 4.500 mAh Akku. Dies mag beim 5er sicherlich für eine ordentliche Akku-Laufzeit sorgen. Beim Sony Xperia 1 III habe ich in Anbetracht der Spezifikationen so meine Zweifel, ob das reicht. Für ein fast 4K auflösendes Display mit 120 Hz plus dem Kamerasystem wirkt er auf mich etwas schwach auf der Brust. Zumindest wenn man mit dem Handy viel fotografieren und filmen möchte.
Beide Handys können mit 30 Watt geladen werden. Wireless-Charging unterstützt jedoch nur das Xperia 1.
Verfügbarkeit
Beide Handys sollen im Frühsommer bei den Händlern erscheinen. Mögliche Preise nannte Sony leider noch nicht.
Mein Fazit zum Sony Xperia 1 III
Mit dem Sony Xperia 1 III steht uns auf dem Papier ein spannendes Multimedia-Handy ins Haus. Spannend nicht nur für all jene, die gerne Filme auf dem Handy schauen sondern auch für all jene, die ihr Handy gern zum Filmen und Fotografieren hernehmen. Besonders die Möglichkeit, sein Handy mit der Sony α Kamera zu koppeln und als externen Monitor nutzen zu können, dürfte für viele ein spannendes Feature sein.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich der etwas zu kleine Akku. Dafür punktet es mit seinem kalibrierten Display und dem Snapdragon 888. Letztlich bleibt nur abzuwarten, zu welchem Preis dieses Handy auf den Markt kommt und ob es hält, was es auf dem Papier verspricht.
Mein Fazit zum Sony Xperia 5 III
Das Sony Xperia 5 III ist quasi der kleine Bruder des Sony Xperia 1 III. Es hat die selben Kameras, den selben SoC, die gleichen Lautsprecher. Abstriche muss man lediglich beim RAM und bei der Displayauflösung hinnehmen. Dafür ist es jedoch kleiner und leichter. Weiterer Pluspunkt dürfte hier die Akkulaufzeit im Vergleich zum großen Bruder sein. Dem Xperia 5 sollte deutlich später die Puste ausgehen. Wer also auf der Suche nach einem Smartphone mit guten Kameras, OLED-Screen und ordentlich SoC-Power ist, könnte hier fündig werden. Entscheidend ist jedoch, dass die Kameras die Leistung aufs Foto bekommen und der Preis nicht zu hoch ausfällt.
Technische Daten
Sony Xperia 1 III | Sony Xperia 5 III | Sony Xperia 10 III | |
Display | 6,5 Zoll 1.644 x 3.840, 643 ppi OLED | HDR | Dolby Vision |Gorilla Glas Victus | 6,1 Zoll 1080 x 2.520, 449 ppi OLED | HDR | Dolby Vision | Gorilla Glass Victus | 6 Zoll 1.080 x 2.520, 457 ppi OLED | HDR | Gorilla Glass 6 |
SoC | Qualcomm Snapdragon 888 | Qualcomm Snapdragon 690 | |
GPU | Adreno 660 | Adreno 619 | |
RAM | 12 GB LPDDR5 | 8 GB LPDDR5 | 6 GB |
Speicher | 256 GB | 128 GB | |
1. Kamera | 12 MP f/ 1,7 | 24mm (wide) AF | OIS | 4K Video | Dual Pixel PDAF | HDR | 12 MP f/ 1,8 | 27mm (wide) AF | 4K @ 30fps Video | Dual Pixel PDAF | HDR | |
2. Kamera | 12 MP f/ 2,2 | 16mm (ultrawide) AF | OIS | Dual Pixel PDAF | 8 MP f/ 2,2 | 16mm (ultrawide) | |
Kamera 3 | 12 MP f/ 2,3 – 2,8 | 70mm / 105mm (tele) AF | OIS | Dual Pixel PDAF | 8 MP f/ 2,4 | 54mm (tele) Dual Pixel PDAF | |
Kamera Feature | Zeiss Optik | Zeiss T* lens coating | LED Blitz | eye tracking | AI Super Resolution Zoom Technologie | Real-Time-Tracking | Zeiss Optik | Zeiss T* lens coating | LED Blitz | eye tracking | AI Super Resolution Zoom Technologie | LED Blitz |
Frontkamera | 8 MP f/ 2.0 | 24mm (wide) AF | OIS | HDR | HD Video | 8 MP f/ 2.0 | 20mm (wide) | |
Mobilfunk | 5G | LTE | UMTS | GSM + EDGE Max:↓4 -↑10,54 Gbit/s | 5G | LTE | UMTS | GSM + EDGE | |
WLAN | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | ||
Funkstandart | Bluetooth 5.2 | NFC | aptX HD | A2DP | Bluetooth 5.1 | NFC | aptX HD | A2DP | |
Ortung | A-GPS |GLONASS | BeiDou | Galileo | QZSS | NaviC | ||
Anschlüsse | USB 3.1 Typ C | 3,5 mm Klinke | USB 2.0 Typ C | |
Akku | 4.500 mAh Kabelloses Laden | 30W Fast charging | 4.500 mAh | |
OS | Android 11 | ||
Größe (BxHxT) | 71,0 x 165,0 x 8,20 mm | 68,0 x 157,0 x 8,20 mm | 68,0 x 154,0 x 8,30 mm |
Gewicht | 186 g | 168 g | 169 g |
Schutz | IP 65 | ||
Farben | Schwarz | Weis | Blau | Pink |